Symposium 2013

»Fallende Mauern und offene Räume«

13. Symposium 2013 des eu art network in der Cselley Mühle Oslip

Teilnehmer/innen 2013 und 2014 »

Bereits im Jahre 1795 lieferte der philosophische Entwurf Immanuel Kants, in der Schrift »Zum ewigen Frieden«, eine nahezu konkurrenzlose Erklärung mit prophetischem Charakter für die Umwälzungen in Europa. Darin stellt er u.a. klar, dass der Frieden kein natürlicher Zustand für den Menschen sei und deshalb gestiftet werden müsse.

Die Gewährleistung des Friedens sei Sache der Politik, welche sich der Idee eines allgemeingültigen Rechtssystems unterzuordnen habe; denn so heißt es im Anhang: »Das Recht der Menschen muss heilig gehalten werden, der herrschenden Gewalt mag es auch noch so große Aufopferung kosten«. Ebenso beachtenswert erscheinen aus heutiger Sicht die visionären Vorstellungen Victor Hugos in seiner Eröffnungsrede zum Pariser Friedenskongress am 21. August 1894, als er den Begriff die »Vereinigten Staaten Europas« prägte. Ein realer Ansatz im Sinne der Europäischen Gemeinschaft erfolgte nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges in den Jahren 1951/52 mit der Gründung der Montanunion. Ein europäischer Wirtschaftsverband, der allen Mitgliedstaaten den freien Zugang zu Kohle und Stahl ermöglicht hatte. Heute, über zweihundert Jahre später, haben sich Teile der Staatenwelt in einer Weise entwickelt, die Kants Vorstellungen weitaus realistischer erscheinen lassen.

In den Jahren 1989/90 fiel der »Eiserne Vorhang«, der Stacheldraht an der österreich-ungarischen Grenze wurde durchtrennt, die grüne Grenze geöffnet. Massenflucht und friedliche Demonstrationen im Osten Deutschlands brachten die Berliner Mauer zu Fall. Eine gewaltige Welle an Emotionen durchdrang die Menschen in Europa, verbunden mit Hoffnungen und Euphorie. Eine Utopie ist seit Ende des Zweiten Weltkrieges Realität geworden und führte zum Ende des sogenannten Kalten Krieges.

Im Symposium 2013 wurde mit KünstlerInnen aus den betreffenden osteuropäischen Ländern dieses Phänomen der sogenannten »Wende«, die damit verbundenen Ziele und Hoffnungen sowie die daraus resultierende Euphorie in Europa zum Thema gemacht und mittels der Kunst Ausdruck verliehen.

Wolfgang A. Horwath
[Bildender Künstler und Kurator: Bildende Kunst]

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