Im August 2015, es war der 27. Tag des Monats, wurde an der Ostautobahn bei Parndorf im Burgenland (Österreich) ein U-Boot gesichtet, das auf Asphalt gelaufen war.
Da stand es, auf sechs LKW-Räder gebockt, ohne Steuermänner, verlassen, ohne Rettung.
Übersetzung aus dem Arabischen: Larissa Bender (AT)
Was wurde
aus den Zugvögeln?
Ich bin kein Flüchtling im Burgenland. Und selbst wenn ich es wäre – denn so steht es auf dem provisorischen grünen Blatt Papier, das ich gleich nach meiner Ankunft hier erhalten habe –, fühle ich mich nicht als ein solcher, denn ich kenne den Landeshauptmann. Er hielt mit seinem Auto und nahm mich mit, als ich auf dem Weg zum Zigarettenladen war. Dass er der Landeshauptmann war, sagte er mir damals nicht, das erfuhr ich erst später. Ich kenne die Männer der Müllabfuhr hier, die Nachbarn und ihren Kater Bruno, und ich kenne die Dorfdeppin, die sich an meinen Anblick gewöhnt hat und meinen Gruß erwidert. Was wird aus der armen Frau werden, wenn ich fort bin? Ich kenne die Betrunkenen, die mir auf dem Markt raten, normale Eier statt Bioeier zu kaufen, weil sie zu teuer seien, und sich dann in aller Ruhe wieder zurückziehen, um sich ein neues Bier zu kaufen. Hamed Abboud [SY] weiterlesen →
Ich fuhr, am Abend dieses Sommers, durch eine Wüste. Es war die Gobi, die in der Betonung der Mongolen kurz gesprochen – und breit gehalten wird. Im Nichts das Leben. Und auch das Aas. Der Fahrer deutete, irgendwann, auf das
glänzende Feld der Schwarzen Tropfen. Peter Wagner [AT] weiterlesen →
Die Staatssekretärin für Diversität: Der Hass zerstört viel
in unserer Gesellschaft. Es soll niemand das Gefühl haben,
dass er dem Hass im Netz ohnmächtig gegenübersteht,
dass er das einfach so hinnehmen muss und nichts tun kann.
Der Blogger: Tötet die Asylanten,
die sich noch im Land befinden.
Der Richter: Freispruch! Das ist keine konkrete
Aufforderung zu einer Straftat.
Chor der politischen Postenbesetzer:
Wir tun unser Bestes. Immer und überall. Chor der Strafrichter:
Wir handeln streng nach den Buchstaben des Gesetzes.
Nichts ist eindeutig. Peter Menasse [AT] weiterlesen →
Zum Symposium 2015
entstandene Werke von Peter Assmann »
Statements: Peter Assmann
il sole d´europa
attraverso il mare (nostro)
attraverso le frontiere
SIEMPRE EXISTE
ESTE LIMITE
Y SIEMPRE A LA LUZ DE LAS ESTRELLAS:
LA BIENVENIDA
A SU ESTRELLA
Biographisches zu Peter Assmann »
1963 geboren, Studium der Kunstgeschichte (Doktorat) sowie der Geschichte und Germanistik (Lehramt), arbeitet als Kunsthistoriker, Schriftsteller (Verlag Bibliothek der Provinz bzw. arovell) und bildender Künstler, em. Direktor der Oberösterreichischen Landesmuseen, Präsident der Sommerakademie Traunkirchen, Gründungsmitglied der Künstlergruppen »c/o: K – Institut für Kunst-initiativen« und »Sinnenbrand«, Künstlermitglied des Wiener Künstlerhauses, der Welser Künstlergilde und der IG Bildende Kunst. Seit 2015 Leiter des Palazzo Ducale von Mantua, Italien und lebt in Mantua, Italien, und arbeitet auf den künstlerischen Gebieten: Zeichnung, Collage und Malerei www.peter-assmann.com
Zum Symposium 2015
entstandener Text von Jamil Gharibi »
Geschrieben von Jamil Jouda (Jamil Gharibi) / aus dem Arabischen übersetzt von Dina EI-Ganayny
Written by Jamil Jouda /
translated from arabic by Dina EI-Ganayny
Eine kurze
Geschichte über Syrien
Das ist eine kurze Geschichte über das schreckliche Schicksal eines Landes, welches geografisch gesehen, nicht allzu weit weg von Europa liegt. Sie handelt von Syrien, das Land in dem verschiedenste Kulturen, Religionen und Weltanschauungen, seit tausenden Jahren gemeinsam leben. Jamil Gharibi [SY] weiterlesen →
einundsiebzig
vier kinder
acht frauen
neunundfünfzig männer
aus syrien
vom krieg vertrieben
von drei männern
zwei bulgaren
einem afghanen
in einen kühllaster
verfrachtet
auf der A 4
im burgenland
auf einem pannenstreifen
vierundzwanzig stunden
in einem luftlosen frachter
das aggregat
der zustand
acht frauen
vier kinder
in der
kühlbox
neunundfünfzig männer
ohne luft
vier kin
in der
acht frau
menschenfracht
nacht
in der kühl
sagkammer
jammer
vier k
acht fr
neunundfünzig m
auf dem laster
in der kühlbox Siegmund Kleinl [AT] weiterlesen →
Zum Symposium 2015
entstandene Texte von Gerhard Altmann:
Ich bin Europa!
Mein Urgroßvater Leon kam aus dem Galizischen nach Wien. Aus dem Land Joseph Roths und der Huzulen. Von dort, wo die Zimtläden von Bruno Schulz geöffnet haben. Das Land der Städte Lemberg und Drohobytsch.
Sein Sohn Otto spielte bei den Wiener Symphonikern und am Stadttheater in Luzern. Die Töne seiner Rugieri waren Prunkstücke meiner Kindheit. Ich bin Europa.
Ich sitze in Zürich und erinnere mich an den Großvater, an seine Geschichten aus der Schweiz, wie er mit Motorrad und Frau auf den St. Gotthard fuhr: Gerhard Altmann [AT] weiterlesen →
»Embarassing comfort« 2014,
Installation und Tanz
Klanginstallation Bassam Halaka
Biographisches zu Flora Eszter Sarlos »
Contemporary dancer, choreographer from Budapest. Study of dance (contemporary, jazz, ballet) in Budapest and in Toulouse. For 3 years working with the company Zero Ballet and its choreographer, Gyula Berger. Actually participating as a dancer in the international project »Hopes and Memories« to create a contemporary opera with a french director, Laurent Festas. Work on projects that involve artists from different fields as musicians, filmmakers, visual or media artists. Own dance piece »Influensation« in Budapest, performance serie, »Zikkurat Projekt« with other young artists to connect contemporary dance to cultural places like book stores, museums, cinemas, galeries, etc.